Mission Trans e.V. hatte uns schon im Juni zu einem Vortrag über Haarentfernung eingeladen. Leider war unser Terminkalender so voll, dass wir es erst im November geschafft haben, einen gemeinsamen Termin zu finden. Aber da war er endlich, der Tag des Vortrags mit all seinen Hürden. Oder wer bitteschön wäre da nicht etwas aufgeregt vor wildfremden Menschen zu sprechen?
Die Interessen waren so weit klar. Bartentfernung bei Transfrauen, Unterarm oder Oberschenkel, Haarentfernung als Vorbereitung zum Genitalaufbau bei Transmännern, also eines Neopenisses. Die Haarentfernung ist in diesen Fällen manchmal recht komplex, die gewünschten haarlosen Bereiche von Operateur zu Operateur verschieden.
Im Weissenburg Zentrum angekommen, brach ich erst mal meine selbst auferlegten Regeln. Ich kippte zwei Espressi in der Geschwindigkeit Düsenjets und aß beim Gedanken, dass ich neulich erst gelesen hatte, dass Nutella einen Lichtschutzfaktor von 9,7 bietet, zwei Schokoriegel. So, jetzt aber trau Dich! Zum Glück war ich nicht allein: Julia K. war ja auch da. Ach, die wird das schon rocken.
Nach und nach trudelten immer mehr Menschen ein. Schließlich wurde das monatliche Treffen für alle trans*, non-binären und inter* Menschen, für Angehörige, Freunde und Allies von Betroffenen ausgeschrieben. Unser Tisch wurde immer voller und Tische angebaut. Es wurde schon viele Fragen vorab unseres kleinen Vortrags gestellt. Der Bedarf, ehrlich und mit Hintergrundwissen über das Verfahren „Haarentfernung“ aufgeklärt zu werden, war groß. Das Thema Probleme mit den Krankenkassen war überall präsent.
Der kleine Saal für den Vortrag war ausreichend, das technische Verständnis unserer Zuschauer größer als unseres, sodass wir den Beamer doch noch zum Laufen gebracht haben 🙂
Unser persönliches Fazit dieses Nachmittags: ein absolut lockerer und angenehmer Nachmittag mit total aufgeschlossenen und netten Menschen. Wir haben viel zusammen gelacht. Und natürlich auch Probleme gewälzt. Wir kommen wieder.